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ALTE "NEUE" DAMPFPUMPE IN GMUNDEN

BAUJAHR 1892

Früher war sie eine der Modernsten, jetzt ist sie eine der ältesten bestehenden Dampfpumpen. Seit 1954 stand die letzte erhaltene Dampfpumpe von Gmunden beim Gaswerk in Gmunden. Dort wurde Sie leider kaum gesehen. Um den Verfall zu stoppen, wurde sie renoviert und steht seit Juli 2023 vor dem Gästezentrum in Gmunden.

Ihr erster Einsatz war 1892.
Mit einer zweiten Dampfpumpe versorgte sie ganz Gmunden täglich mit ca. 500 Kubikmeter Wasser. Die Dampfpumpe hat eine Länge von 10 m und eine Höhe wie Breite von 3 m. 
Früher brachte das Schwungrad die Kolben zum hin und herschwingen, dadurch entstand ein Unter- und Überdruck. Bei Unterdruck wurde das Wasser aus dem Brunnen herausgesaugt. Beim Überdruck hingegen wurde das Wasser ins Leitungsnetzt gepumpt und verteilt.

Geschichte Wasserversorgung / Entstehung des Werkes

Ursprünglich war die Wasserversorgung in Gmunden sehr unsicher, da sie vom sogenannten Heiligen Bründl abhängig war. Es versorgte zwar die Menschen mit vorzüglichem Trinkwasser, jedoch versickerte von Zeit zu Zeit bei großer Trockenheit die Quelle. Aus diesem Grund entschloss sich der Gemeinde Ausschuss eine neue Trink- und Nutzwasserversorgung für die Stadt Gmunden zu erschließen. So wurde die Wiener Firma Karl Freiherr von Schwarz beauftragt ein neues Wasserwerk mit dem Namen. „Erzherzogin Marie Valerie Wasserleitung" zu bauen.

Im Februar 1892 starteten sie bereits mit der Arbeit. Bemerkenswert ist die kurze Bauzeit. Bereits am 1.12.1892 wurde das Wasserwerk in Betrieb genommen. Dort im Einsatz war auch diese Duplexdampfpumpe – Sie beförderte etwa 102.080 m3 Wasser in einem Jahr.
Im Jahre 1904 wurde erstmals ein Teil auf elektrische Energie umgestellt. Ganz verschwand die Dampfmaschine erst im Jahre 1954. Sie wurde am 4.1.1954 nach 7 Jahren Stillstand zum letzten Mal angeheizt. Am 1.7.1968 wurde auch das Wasserwerk gänzlich eingestellt.

Die Versorgungseinheit bestehend aus einem Quellenschacht konnte bis zu 75 sek. LT. befördern. In unmittelbarer Nähe stand auch das Kesselhaus mit den Beiden Dampfkesseln. Der hier erzeugte Dampf betrieb eine zylindrische Dampfmaschine mit je 30 PS, diese betrieben die Pumpen, welche das Wasser in die Versorgungsleitung drückten.

Zur Überwindung der Traun wurde auch kurz darauf die Marienbrücke gebaut. Das Wasser wurde sogar bis am Kalvarienberg in Gmunden hinaufgepumpt (dort befand sich ein Behälter). Im Jahre 1899 waren bereits 424 Häuser zusammen mit 1924 Ausläufen angeschlossen.
Für die Kurstadt Gmunden war das Wasserwerk ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung des Fremdenverkehrs und der Vergrößerung der Gemeinde. Es war eines der modernsten seinerzeit. Da die Firma Freiherr von Schwarz so zufrieden mit ihrer Arbeit war, schenkten sie der Stadt Gmunden den Brunnen am Franz-Josef-Platz.
 

Maße:                                      Länge 10,3 m, Breite 3,3 m, Höhe 2,7 m
Leistung:                                 18 Liter / Sekunde
Einsatzort:                               Erzherzogin Marie Valerie Wasserleitung Gmunden
Einsatz Zeitraum:                   1892 – 1954
Hersteller und Bauherr:         Ringhofer Smignow, Karl Freiherr von Schwarz
Täglicher Verbrauch (Stadt Gmunden):    250 Kubikmeter

Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Wageneder, Danzer und Trieb für die großartige mithilfe beim Projekt zur Dampfpumpe.